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#„Wir müssen wütend sein“

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„Wir müssen wütend sein“

So langsam ergibt sich das immergleiche Muster. Es ist kein erfreuliches aus deutscher Sicht. Alle vier Spiele der Bundesligateams in der Champions League, die nach Budapest in die Puskás Arena verlegt worden waren, gingen mit 0:2 Toren verloren. Erst unterlag Leipzig Liverpool in beiden Spielen mit diesem Ergebnis, nun erwischte es Borussia Mönchengladbach im Achtelfinale gegen Manchester City. Sollte in Zukunft ein Ausweichort gesucht werden, sollte die ungarische Kapitale vielleicht nicht mehr erste Wahl sein. Die vier Spiele wurden wegen der deutschen Restriktionen für Einreisen aus England verlegt.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Ob die Duelle anders verlaufen wären, hätte jede Mannschaft richtige Heimspiele gehabt, wird nie zu beweisen sein, zumal auch dann keine Zuschauer dabei gewesen wären. Sowohl bei Leipzig als auch Gladbach ließ sich aber festhalten, dass die Gegner aus der Premier League in diesen Spielen jeweils eine Nummer zu groß waren. Im Fall der Borussia waren es sogar eher zwei Nummern. „Der Gegner war einfach bärenstark, das muss man auch mal neidlos anerkennen“, sagte Trainer Marco Rose bei TV-Sender Sky. „Manchester City ist in der Verfassung – mit und ohne Ball – einfach richtig gut.“

Die leise Hoffnung, die sich die Gladbacher nach dem 0:2 im Hinspiel noch gemacht hatten, verflog in Budapest im zweiten Aufeinandertreffen schnell. In den Anfangsminuten rannten die Borussen noch an, um Manchester früh zu stören, Ballverluste zu provozieren und womöglich mit einem Tor für ein wenig Nervosität zu sorgen beim Gegner. Doch dessen Klasse war zu groß, um sich davon auch nur ein wenig einschüchtern zu lassen. Stattdessen gelang Kevin De Bruyne mit einem satten Schuss in den Winkel ein Traumtor (12. Minute), Ilkay Gündogan legte nach feinem Spielzug gleich nach (18.).

„Sehr, sehr deutlich und klar“

Damit war das Achtelfinale schon früh endgültig entschieden. Wundersame Wendungen gab es im Fußball schon oft. Aber vier Tore dieser Gladbacher gegen dieses Manchester? Das war dann doch etwas zu viel. „In der Summe ist das sehr, sehr deutlich und klar. Da kann man nur gratulieren. Das muss man auch mal anerkennen“, sagte Trainer Rose. „Sie haben den Ball sehr gut laufen lassen und uns gut angelockt. Dadurch verliert man auch irgendwann die Überzeugung. Trotzdem hatten wir gute Ansätze und mehr Abschlüsse als im Hinspiel. In der Summe haben wir aber mehr erwartet.“

Rose selbst verliert die Überzeugung, dass es mit ihm und erfolgreichen Spielen als Gladbacher Coach noch etwas wird, nicht. Seit der Klub angekündigt hat, dass Rose im Sommer zur anderen Borussia nach Dortmund wechselt, läuft es nicht mehr. Von den vergangenen neun sieglosen Spielen verlor Gladbach acht und nun schon zum siebten Mal in Serie. Nur Wolf Werner reihte als Gladbach-Trainer 1989 noch ein verlorenes Spiel mehr auf. Unterliegt Rose am Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) auch beim abgeschlagenen Letzten Schalke, wird es noch ungemütlicher.

Ein Teil der Fans murrt deutlich vernehmbar und würde am liebsten schon jetzt einen neuen Trainer sehen. Rose genießt aber bis auf Weiteres den Rückhalt seines Noch-Arbeitgebers. Sportdirektor Max Eberl steht hinter ihm, das weiß auch Rose in dieser kniffligen Lage zu schätzen. „Ich habe ein klasse Umfeld und genieße im Verein großes Vertrauen“, sagte er am Dienstag in Budapest. Nach dem Aus im DFB-Pokal und in der Champions League gilt nun die volle Konzentration der Bundesliga. Dort liegt die Borussia derzeit auf Platz zehn. Auf den Europa-League-Platz sind es sieben Punkte Rückstand, auf die Champions League gar elf.

Die Abwärtsspirale belastet auch Eberl. „Im Moment läuft sehr viel gegen uns, das ist einfach so. Wir haben eine komplizierte Situation nach der Entscheidung von Marco“, sagte der Sportdirektor. „Dann hatten wir Spiele auf Augenhöhe, die wir verloren haben und immer den einen Fehler mehr gemacht haben als der Gegner. Das Spiel in Augsburg darf man nie im Leben verlieren und man wird es wohl auch niemals verlieren. Aber in unserer Situation ist es so.“ Kapitän Lars Stindl gab sich kämpferisch: „Wichtig ist für uns jetzt das Tagesgeschäft, die Bundesliga. Wir werden nicht aufgeben.“

Das wird auch Yann Sommer nicht. Der Torwart fordert nun eine Reaktion. „Sieben Pleiten, das kann man nicht wegdiskutieren. Am Samstag wird‘s ein sehr hartes Spiel. Wir müssen wütend sein, müssen uns wehren gegen die Situation.“ Der Schweizer wollte nicht alles schlechtreden. „Wir haben eine tolle Champions-League-Saison gespielt, das geht manchmal etwas unter. Wir haben gegen große Gegner die Gruppenphase überstanden. Ich möchte klar sagen, dass ich sehr stolz auf den Klub und auf die Mannschaft bin.“ In der Gruppe ließ Gladbach Inter Mailand und Schachtar Donezk hinter sich.

Viel entspannter war die Stimmungslage bei Manchester City. „Wir hatten heute die Kontrolle über das gesamte Spiel im, aber auch ohne Ballbesitz“, sagte Trainer Pep Guardiola. „Wir hätten mehr Tore schießen können, aber trotzdem ein großes Lob an die Mannschaft. Wir haben ein gutes Spiel gemacht.“ Ein Sonderlob verteilte er an Gündogan. „Er ist ein unglaublich netter Typ und ich werde die gemeinsame Zeit mit ihm mein Leben lang nicht vergessen. Er ist einer der intelligentesten Spieler, die ich je trainiert habe. In dieser Saison läuft es bei ihm vor dem Tor sehr gut.“ Das kann man von den Gladbachern derzeit kaum behaupten.

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