#Tödlicher Angriff auf Schrein in Schiras

In der iranischen Großstadt Schiras im Süden des Landes hat es am Sonntagabend einen Angriff auf einen Schrein gegeben. Zwei Bewaffnete sollen die Heiligstätte Schah Tscheragh gestürmt und dabei mindestens eine Person getötet haben. Mehrere lokale Medien hatten zuvor von mindestens vier Getöteten gesprochen.

Die Nachrichtenagentur Tasnim meldete, dass zwei Wachleute erschossen wurden. Bei der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA, die von einem Toten und sieben Verletzten sprach, war von einem „Terrorangriff“ die Rede. Die genauen Hintergründe blieben zunächst unklar.

Nach offiziellen Angaben wurde ein Angreifer festgenommen. Der Provinzkommandant des Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC), Yadollah Bouali, sagte dem staatlichen Fernsehen, ein Schütze sei am Tatort mit einem Sturmgewehr und acht vollen Magazinen festgenommen worden. Der zweite Schütze sei den Angaben zufolge flüchtig.

Erst im Oktober vorigen Jahres hatte es einen als Terrorangriff eingestuften Angriff auf die Heiligstätte gegeben, den die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) für sich reklamiert hatte. Damals waren mehr als ein Dutzend Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Im iranischen Staatsfernsehen hieß es damals, ein Mann mit „Verbindungen zu ‚Takfiri‘-Gruppen“ sei festgenommen worden. Der Begriff „Takfiri“ wird von den iranischen Behörden verwendet, um sunnitische Dschihadisten zu bezeichnen.

Die Heiligstätte Schah Tscheragh gilt als eine der wichtigsten Pilgerstätten von Schiiten in Iran. In dem Mausoleum sind die beiden Brüder Amir Ahmad und Mir Muhammad begraben, ebenfalls Brüder von Imam Reza, der ein Nachfahre des Propheten Mohammed war und als der achte Imam der Zwölferschiiten gilt.

In Iran gehört die große Mehrheit der Staatsreligion der Zwölfer-Schia an. Sunniten bilden eine Minderheit, neben weiteren Minderheiten wie etwa Christen.