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#Sachverständige für Ende von Ehegattensplitting

Sachverständige für Ende von Ehegattensplitting

Die wirtschaftliche Stabilität von Familien zu sichern, steht angesichts der Corona-Pandemie an erster Stelle der Empfehlungen des Neunten Familienberichts mit dem Titel „Eltern sein in Deutschland“. Der Bericht wurde von einer unabhängigen Sachverständigenkommission unter dem Vorsitz der Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts Sabine Walper verfasst und am Mittwoch im Kabinett beschlossen.

Heike Schmoll

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

80 Prozent der Eltern gehe es zum Glück gut, aber 20 Prozent brauchten zusätzliche Unterstützung, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Neben monetären Leistungen wie etwa einer eigenständigen Grundsicherung für Kinder fordern die sieben Wissenschaftler die substantielle Beteiligung beider Elternteile am Erwerbsleben gezielt zu fördern. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie schnell ein Elternteil unerwartet den Job beziehungsweise Aufträge verlieren könne oder von Kurzarbeit betroffen sei. Die meisten Väter arbeiten in Vollzeit weiter, während Mütter in Teilzeit gehen.

Stärkere Beteiligung der Väter an der Sorgearbeit

Das habe nicht nur negative Konsequenzen für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen, sondern auch zufolge, dass viele getrennte und geschiedene Mütter von Armut betroffe. Väter wünschten sich aber oft, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, während Mütter gerne ihren Erwerbsumfang ausweiteten. Ökonomische Zwänge und Anreize stehen dem jedoch oft strukturell entgegen. Die Kommission empfiehlt daher, Anreize für eine geringfügige Erwerbstätigkeit von Müttern zu mindern und aus dem Ehegattensplitting auszusteigen, indem zunächst die Steuerklassen drei und fünf abgeschafft werden.

Vergünstigungen für die sogenannten Minijobs sollen zurückgefahren werden. Als Anreiz für eine egalitäre Arbeitsteilung setzt die Kommission auf eine Reform des Elterngelds: „Aus Studien wissen wir, dass die frühe Familienphase die Weichen stellt für die spätere Erwerbsbeteiligung von Müttern und die Beteiligung der Väter an der Sorgearbeit“, meint Walper. Damit Väter sich für eine längere Elternzeit entschieden, müsse die Höhe der Einkommensersatzleistung und die Zahl individuell gewährter Elternzeitmonate steigen. Deshalb fordert die Kommission drei exklusive individuelle Elterngeldmonate mit einem höheren Einkommensersatz von 80 Prozent für jedes Elternteil und acht frei aufteilbare Monate, in denen sich der Einkommensersatz pro Elternteil im Zeitverlauf verringert.

Damit Müttern und Vätern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser gelingt, empfiehlt die Kommission neben erweiterten Möglichkeiten zum Home-Office – auch über die Pandemie hinaus – den Ausbau ganztägiger, qualitativ hochwertiger Bildungsangebote für Kinder vom Krippenalter bis zum Ende der Grundschulzeit weiter voranzutreiben. Außerdem unterstreichen die Sachverständigen, wie wichtig ein Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ist – sowohl für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie als auch für gerechtere Bildungschancen der Kinder.

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