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#„Das ist die Kraft der Natur“

„Das ist die Kraft der Natur“

Das Geräusch eines brechenden Mastes muss für den Skipper atemberaubend laut sein. Krach mischt sich in das Rauschen des Wassers, das Tag und Nacht zu hören ist. „Es ist das Ende des Abenteuers Vendée Globe 2020“, sagt Nicolas Troussel am späten Montagnachmittag. „Es ist sehr viel Engagement, es sind sehr viele Opfer, die man bringt.“ Am Morgen war der Mast der französischen Yacht „Corum L’Épargne“ zersplittert. Für Troussel ist die Weltumseglung vorbei. Die anderen Segler bereiten sich auf die Doldrums-Passage vor, einen windstillen Bereich in der Nähe des Äquators.

Stefanie Sippel

Am Dienstagmittag steht Alex Thompson im Cockpit seiner schwarzen „Hugo Boss“-Yacht. „Wenn ich schneller werde, wird es immer lauter“, sagt er. Vor zwei Tagen noch postete er ein Video, in dem er mit 16 Knoten über das Wasser rast. Die Wellen schlugen gegen den Bug. „Das ist die Kraft der Natur. Aber manchmal kann es hässlich werden.“ Trotz guter Prognosen für die Doldrums-Passage bereite er sich auf das Schlimmste vor.

Auch Boris Herrmann, der auf der siebten Position liegt, spricht von einer „Black Box“. Aber er gibt sich optimistischer: „Es müsste problemlos gehen.“ Er sei bisher sehr zufrieden und auf einer besseren Position als erhofft. Eigentlich hätte er angenommen, irgendwo zwischen Platz zehn oder zwölf zu liegen.

Jeden Tag ruft Herrmann seine Frau über WhatsApp an. Er benutzt hierfür ein spezielles Headset, das die Geräusche des Bootes herausfiltert. „Die Gesprächsqualität ist außerordentlich gut“, sagt Herrmann. Manchmal halte seine Frau ihr Handy in Richtung ihres Babys, das versuche es dann zu greifen. Die Tochter erkenne seine Stimme.

Trotzdem wirkt Herrmann zwischendurch betrübt, wenn er an seinen Skipper-Kollegen Troussel denkt. „Es ist immer schrecklich, wenn ein Boot stoppt. Du stellst dir dann einfach vor, dass könntest du sein.“ Doch für einen anderen ging es unerwartet weiter mit dem Rennen: Der 44 Jahre alte französische Skipper Jérémie Beyou, dessen Yacht „Charal“ am dritten Renntag beschädigt wurde, ist zurück. Er startet am Dienstag vom Start- und Zielhafen Les Sables-d’Olonne – auch wenn die Spitzengruppe dann einen Vorsprung von 2500 Seemeilen haben sollte. „Ich bin noch nicht fertig mit diesem Rennen“, sagt er. Nicht nur Boris Herrmann fand das „beeindruckend.

Die Vendée Globe gilt als die härteste Regatta für Einhandsegler. Sie begann am 8. November an der französischen Atlantik-Küste und führt entlang des Südpolarmeeres einmal um den Globus. Mit Boris Herrmann nimmt erstmals ein Deutscher teil.

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