Spiel

#Im Test! Ratchet & Clank: Rift Apart für Steam Deck


PC Test TOP

Titel Ratchet & Clank: Rift Apart
Japan 26. Juli 2023
PlayStation PC LL
Nordamerika 26. Juli 2023
PlayStation PC LL
Europa 26. Juli 2023
PlayStation PC LL
System PlayStation 5, PC
Getestet für PC (Steam Deck)
Entwickler Insomniac Games, Nixxes Software
Genres Action-Plattformer
Texte
DeutschlandNordamerika 
Vertonung DeutschlandNordamerika 

Jedes Mal, wenn ich denke, das war’s, ab jetzt sind die neuen PC-Spiele zu aufwändig, um flüssig auf Steam Deck zu laufen, werde ich eines Besseren belehrt. Nun ist schon wieder ein technisch eindrucksvolles Spiel aus dem Hause Sony für Steam erschienen und stärkt meine Liebe zum kleinen Pocket-PC einmal mehr. Das einst für seine Partikeleffekte und praktisch nicht vorhandene Ladezeiten gelobte Ratchet & Clank: Rift Apart läuft mit ein wenig Recherche wunderbar auf Steam Deck und sieht dazu noch traumhaft aus.

Normalerweise halte ich mich bis zu den letzten Absätzen eines Reviews bedeckt, was die Deck-Kompatibilität angeht, aber dieses Mal konnte ich meine Begeisterung einfach nicht zügeln. Dass Insomniac Games‘ neuester Ableger der Sci-Fi-Reihe mich dann mit seinem Inhalt mehr als nur faszinieren konnte, war dann der absolute Höhepunkt.

Endgame

Wie unzählige andere Franchises bereits bewiesen haben, gibt es, nachdem man die gesamte Galaxie schon mehrmals gerettet hat, nur einen Schritt weiter: das Multiversum.

Für Ratchet & Clank, die bereits in ihren ersten Abenteuern jedes Lebewesen im Universum gerettet haben, war es also nur eine Frage der Zeit, bis sie auf sich selbst in anderen Dimensionen treffen. Nach dem kurzen Intro beginnt das multidimensionale Abenteuer und zusammen mit ihren Gegenstücken Rivet & Kit gilt es nun nicht nur einen, sondern gleich zwei bösartige Dr. Nefariouse zu besiegen.

Die Rahmenhandlung ist nicht besonders komplex, aber der perfekte Ausgangspunkt für den speziellen Humor, der die Reihe auszeichnet. Slapstick, witzige Dialoge und überzogene Charaktere stehen hier an der Tagesordnung und haben mir oft ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Besonders ein schlanker Pirat mit fast schon beleidigendem französischen Akzent hat es mir dabei angetan.

Wie so oft auch sind Vorkenntnisse nicht unbedingt nötig, da die meisten wiederkehrenden Charaktere aus anderen Dimensionen stammen und so eigenständig eingeführt werden. Wer die Originale jedoch kennt, wird ein wenig mehr Spaß mit diesen Charakteren haben.

Tief, Tief, Tief

Doch die Handlung bietet nicht nur Platz für Humor, sondern tatsächlich auch einige komplexe Gedanken, die zwar nie besonders weit gesponnen werden, aber schon zum Nachdenken anregen. Hier geht es unter anderem um unerreichbare Erwartungen, Ängste und Einsamkeit. So hat mich die Geschichte von Ratchet & Clank: Rift Apart nicht nur zum Lachen gebracht, sondern auch überrascht und zum Nachdenken angeregt. Eine tolle Kombination.

Die wunderschönen und technisch perfekten Animationen haben aber ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Dazu bestechen die verschiedenen bunten Welten und detailreichen Charaktere mit ihren tollen Designs und ihrem grafischen Aufwand. Auf einem High-End-PC mit anständigem Raytracing sieht man jedes Härchen am Körper der Hauptcharaktere nicht nur am Modell selbst, sondern auch in der Reflexion von gegenüberstehenden Aliens mit großen, glasigen Augen.

Wenn man im Kampf dann noch von Partikeleffekten überladen wird, dutzende Gegner auf einen zurennen und man blitzschnell durch die Gegend hüpft, während man mit den verschiedensten Waffen um sich wirft, dann kann man nur davon fasziniert sein. Hier wird Vielfalt großgeschrieben.

Ein Vorbild

Obwohl offensichtlich sehr viel Zeit, Energie und Geld in die Technik geflossen ist, besitzen sowohl die Optik als auch die Story eine Art Leichtigkeit, die man aus vielen beliebten Animationsfilmen kennt. Diese waren zweifelsohne ein großes Vorbild. Auch heute noch, über zwei Jahre nach dem Release, zählt Ratchet & Clank: Rift Apart zu den mit Abstand schönsten Spielen überhaupt.

Dass man sich, was Synchronisation und generell Lokalisation bei einem AAA-Spiel aus dem Hause Sony angeht, keine Sorgen machen muss, sollte ich wohl niemandem erzählen müssen. Wie auch bei der Optik wird hier nur das Beste vom Besten geboten. Das gilt sowohl für die tolle englische als auch für die überzeugende deutsche Fassung.

Wenn man sich für den Soundtrack dann noch Mark Mothersbaugh und Wataru Hokoyama sichert, die mit The LEGO Movie und Thor: Ragnarok die Welt bereits begeistern konnten, dann ist das Paket komplett. All diese Elemente sorgen für ein unvergleichlich cineastisches Erlebnis, das man nur selten geboten bekommt. Vor allem, wenn es um humorvolle Spiele geht. Ein Gesamtpaket, das mich tief begeistern konnte.

Ein amorpher Blob

»All diese Elemente sorgen für ein unvergleichlich cineastisches Erlebnis, das man nur selten geboten bekommt.«

Was das Gameplay angeht, so haben sich die Entwickler für den besten und sinnvollsten Weg entschieden. Das bewährte Konzept der „Ratchet & Clank“-Reihe wurde in diesem Ableger zu einem wahren Diamanten geschliffen.

Während andere langjährige Franchises ihre Wurzeln verlassen und sich in einen amorphen Blob aus Open-World und leichten Rollenspielelementen verwandeln, ist man hier dem Action-Plattform-Genre treu geblieben! Mal mehr, mal weniger interessante und anspruchsvolle Rätsel sind im ständigen Wechsel mit spektakulären Setpieces und spaßigen Kampfeinlagen, in denen ganze 20 spezielle Waffen das Sagen haben. Langeweile kommt hier zu keinem Zeitpunkt auf.

Diese 20 Waffen sind in ihrer Nutzung und ihrem Effekt so unterschiedlich, dass man sie sinnvoll kombinieren muss, um in den verschiedenen Kampfsituationen das Maximum rauszuholen. Wenn man dann noch die Tatsache bedenkt, das Waffen mit ihrer Nutzung aufleveln, wie es bei der Reihe üblich ist, dann wird man hier motiviert wirklich jede Waffe ausführlich auszuprobieren und auch mal jene zu benutzen, mit denen man nicht gut zurechtkommt.

Der normale Schwierigkeitsgrad ist zwar deutlich zu weit unten in der Skala angesiedelt, trotzdem muss man in den Kämpfen schnell reagieren und alle Fähigkeiten von Ratchet und Rivet sinnvoll kombinieren. Genre-Einsteiger werden in den vielen und beeindruckenden Bosskämpfen sicher ein wenig ins Schwitzen kommen, aber ich empfehle trotzdem mit dem höheren Schwierigkeitsgrad einzusteigen.

Abseits der Kämpfe gibt es dann zusätzlich viele Collectibles, wie zum Beispiel mal mehr, mal weniger sinnvolle Anzüge, humorvolle Fetchquests oder Arenaschlachten.

XX, XY

Ein Punkt, der mich jedoch sehr enttäuscht hat, war Rivet selbst. Ratchets Parallel-Ich ist ein interessanter Charakter und im ständigen Wechsel mit ihm, so dass man beide Fellknäuel ungefähr gleich lang spielt. Doch außer der reinen Optik unterscheiden sich diese beiden Charaktere in keinster Weise.

Das Moveset, alle Fähigkeiten und alle Waffen sind absolut identisch. Das geht sogar so weit, dass auch das gesamte Inventar und alle Waffen-Level eins zu eins bei jedem Wechsel übernommen werden. Hier hätte man gameplaytechnisch mehr Herausforderung und Vielfalt einarbeiten können mit zwei zumindest ein wenig unterschiedlichen Spielweisen. Aber so ist es tatsächlich nur das eine Chromosom, das beide Charaktere unterscheidet. Selbes gilt auch für Clank und Kit, obwohl Chromosomen hier wahrscheinlich eine weniger wichtige Rolle spielen.

Nichtsdestotrotz macht jeder Kampf, jedes Setpiece und jedes Rätsel mit den beiden viel Spaß. Wer Ratchet & Clank: Rift Apart noch nicht gespielt hat, sollte das unbedingt nachholen. Hier versteckt sich eine wahre Perle im Line-up der PlayStation 5 und jetzt können auch alle PC-Besitzer in den Genuss kommen. Und was vor drei Jahren noch undenkbar war, ist mittlerweile Realität geworden. Denn ein technisch so anspruchsvolles Spiel kann man jetzt auch unterwegs auf einem Handheld genießen.

Der grüne Pfeil

Ratchet & Clank: Rift Apart ist offiziell für Steam Deck verifiziert. An sich bedeutet das, dass man das Spiel einfach auf den Pocket-PC runterladen, ohne jegliche Änderungen der Einstellungen starten und spielen kann. Meiner persönlichen Erfahrung nach stimmt das nicht so ganz. Es ist in der Tat ein wenig Recherche oder ein Review von einem PC-Amateur auf einer japanophilen Webseite nötig, um das Beste aus dem Spiel zu holen.

Die mit Abstand wichtigste Entscheidung, die Performance betreffend, wird nämlich schon vor der Installation getroffen. Hier muss man sich entscheiden, ob das Spiel auf der eingelegten Micro-SD-Karte oder dem internen Speicher des Steam Deck installiert wird.

Gewöhnlich entscheide ich mich für erstere Option, da ich den internen Speicher nicht unnötig beladen will. Hier bereits der erste Fehler. Wie schon auf PlayStation 5 ist Ratchet & Clank: Rift Apart fast schon von einer SSD-Festplatte abhängig. Das frequente Springen durch die Dimensionen darf nicht lange dauern. Tatsächlich wurde das Spiel extra für die Festplatte der PlayStation 5 konzipiert, was man deutlich merkt. Nutzt man den internen Speicher der beiden Steam-Deck-Varianten, die eine solche Festplatte anbieten, so muss man sich auf Ladezeiten zwischen einer bis vier Sekunden zwischen den Dimensionen einstellen.

Mehr Zeit(verschwendung)

Das ist an sich nicht besonders lang, aber man merkt sofort, dass das Spiel einfach anders konzipiert wurde. Es darf von optischer und spielerischer Seite gar keine Ladezeiten geben. Wird es jedoch auf die Micro-SD-Karte gepackt, dann gibt es Ladezeiten von über zehn Sekunden. Das sieht bei fehlenden Ladebildschirmen zum einen lächerlich aus, es unterbricht zum anderen zusätzlich auch jeden Spielfluss. Wer also das günstigste Steam-Deck-Modell sein Eigen nennt, wird hier ein deutlich schlechteres Erlebnis haben.

Bei meinem ersten Start hat die Steuerung dann nicht funktioniert. Ich war gezwungen, das Steam Deck neu zu starten, was das Problem gelöst hat. Danach gab es keinerlei Probleme und das übliche Min-Maxing der grafischen Einstellung konnte beginnen. Eines vorweg: 60 fps kann sich jeder aus dem Kopf schlagen. Selbst die 40 fps bei angepasster Bildfrequenz können bei akzeptabler Optik nicht gehalten werden. Das Ziel ist also eine stabile Framerate von 30 Bildern die Sekunde. Dieses Ziel ist glücklicherweise möglich.

»Das Ziel ist also eine stabile Framerate von 30 Bildern die Sekunde. Dieses Ziel ist glücklicherweise möglich.«

Um die Langlebigkeit des Akkus während des Spielens zu gewährleisten, empfehle ich zunächst eine Reduktion der Auflösung auf 1280 x 720 bei Vollbildvariante. Wichtig: V-Sync muss eingeschaltet sein und in den internen Einstellungen des Steam Decks muss die Bildrate auf 30 fps gecapped werden. Der wichtigste Punkt hier: als Upscaling-Methode AMD FSR 2.1 wählen, was ein deutlich schöneres Bild bei geringerem technischen Aufwand erzeugt. Die Upscaling-Schärfe sollte dabei auf ein niedriges Level gesetzt werden.

Feini

Nun zu den Feineinstellungen. Die Textur-Qualität kann auf mittel belassen werden, aber die Schatten- und Haarqualität müssen definitiv auf niedrig gesetzt werden. Auch die Wettereffekte sollten auf ein Minimum reduziert werden.

Sowohl das Detaillevel als auch die Verkehrsdichte können ruhig auf mittel belassen werden, dabei bricht die Bildrate jedoch ab und an unter die 30 fps. Ich persönlich habe auch das Detaillevel auf niedrig belassen. Die restlichen Einstellungen können nach Belieben verändert werden, sollten sich jedoch auch am unteren Ende der Skala befinden.

Hält man sich an diese Einstellungen, erhält man ein weiterhin grafisch eindrucksvolles Bild, vor allem auf dem kleinen Bildschirm, mit stabilen 30 fps und einer zumindest nicht ganz so schlimmen Akkulaufzeit. Jedes Mal, wenn ich mich wieder in eine Spielsession stürze, bin ich hellauf begeistert, wie gut das Spiel einfach aussieht und sich auf dieser kleinen Maschine spielt.

Ratchet & Clank: Ripped A Fart

Alle paar Tage höre oder lese ich, dass sich jemand einen neuen Handheld von Sony wünscht. Und jedes Mal geht mir dabei derselbe Gedanke durch den Kopf: Haben diese Leute noch nie etwas vom Steam Deck gehört?

Es ist mittlerweile absehbar, dass alle PlayStation-exklusiven Titel auf Steam erscheinen werden und das Steam Deck ist genau auf diese Vertriebsplattform ausgelegt. Von Spider-Man bis hin zu God of War, mittlerweile laufen all diese technisch wahrlich beeindruckenden Spiele flüssig auf dem kleinen PC. Was natürlich nicht nur an dem technisch durchdachten Paket liegt, sondern auch an der aufwändigen Optimierung seitens der Entwickler.

Mit Ratchet & Clank: Rift Apart hält ein weiteres fantastisches Spiel Einzug auf Steam und mit geringem Aufwand läuft es in toller Optik phänomenal auf Steam Deck. Alleine das hat sich schon meine Begeisterung verdient.

Dass dieses Spiel an sich dann noch eine lustige und manchmal auch komplexe Story, schnelles, spaßiges Gameplay und eine einzigartige, wunderschöne Optik bietet, hat mich dann überrascht und mitgerissen. Es macht mich sehr glücklich, dass diese alte Reihe mit der Zeit immer besser wird und aktuell mit dem neusten Ableger ihren absoluten Höhepunkt feiert. Hier kann jeder bedenkenlos zugreifen.

 

Story

Simple und kurze Multiversum-Handlung, eleviert durch den tollen Cast, den außergewöhnlichen Humor und auch mal komplexere Fragen. Sehr gut!

Gameplay

Action-Plattformer mit genug Vielfalt, Präzision und interessanten Waffen, dass von Anfang bis Ende der Spielspaß und die Motivation auf einem hohen Niveau bleiben. Hier kommt garantiert keine Langeweile auf.

Grafik

Pixar goes Gaming. Wunderschönes Artdesign trifft auf perfekte Animationen und starke Technik. Auf einem High-End-PC atemberaubend schön und auch auf Steam Deck grandios.

Sound

Hier gibt es nichts zu beanstanden. Gute deutsche und tolle englische Synchronsprecher werden mit einem entzückenden Soundtrack kombiniert.

Sonstiges

Wer es eilig hat, der wird schon in zwölf Stunden mit dem Abenteuer durch sein. Alle anderen werden mehr als 20 Stunden damit verbringen die vielen Herausforderungen zu meistern, die Collectibles zu sammeln und das Maximum aus dem grandiosen Gameplay zu holen.

Bildmaterial: Ratchet & Clank: Rift Apart, Sony, Insomniac Games, Nixxes Software

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